Ein notwendiges, aber kostspieliges Projekt

1. April 2025

Die Erweiterung der Friedrich-Ebert-Schule

Die Erweiterung der Friedrich-Ebert-Schule in Nienburg beschäftigt derzeit Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit gleichermaßen – und das nicht nur wegen der dringend benötigten zusätzlichen Räume, sondern auch wegen der erheblich gestiegenen Baukosten. Wie die Presse berichtet, liegt die aktuelle Kostenschätzung für den Anbau nun bei rund 8,7 Millionen Euro. Ursprünglich war man von 4,9 Millionen Euro ausgegangen.

Als Kommunalpolitikerinnen und -politiker stehen wir nun vor der Aufgabe, im Bauausschuss den Weg für diese Erweiterung trotzdem freizumachen – und das mit gemischten Gefühlen. Denn einerseits ist unbestritten, dass die Friedrich-Ebert-Schule den Platz dringend benötigt. Andererseits sind wir ehrenamtlich Tätige und keine Bau- oder Kostenexpertinnen und -experten. Wir können nicht im Detail beurteilen, ob alle Maßnahmen, die zu dieser Kostensteigerung geführt haben, notwendig und sinnvoll sind.

Sicher ist: Der ursprüngliche Standort der Schule mit schwierigem Baugrund und wenig Fläche für Erweiterungen war keine glückliche Wahl. Daran lässt sich heute nichts mehr ändern. Die Schule platzt aus allen Nähten – und wir werden die „Kröte“ der teuren Erweiterung schlucken müssen, um den Schülerinnen und Schülern eine gute Lernumgebung zu ermöglichen.

Gleichzeitig sehen wir mit Sorge, dass diese Kostensteigerung nicht ohne Folgen bleiben wird. Sie wird sich auch auf andere anstehende Projekte auswirken, wie den Neubau der Nordertorschule oder die geplanten Erweiterungen für die beiden Gymnasien. Vielleicht bringt uns das kürzlich beschlossene Infrastrukturpaket etwas Entlastung – vielleicht aber auch nicht.

Eines ist für uns jedoch klar: Investitionen in unser Bildungssystem sind Investitionen in die Zukunft. Dazu gehören nicht nur gute Lehrkräfte und moderne Ausstattung, sondern auch Schulgebäude, in denen sich Kinder und Jugendliche wohlfühlen und gerne lernen.

Was uns in dieser Situation fehlt, ist das Vertrauen darauf, dass bei solchen Projekten sorgfältig und verantwortungsvoll mit den öffentlichen Mitteln umgegangen wird. Die Ursachen für diese Vertrauenskrise liegen auch in vergangenen Fehlentscheidungen und Versäumnissen – viele der damaligen Verantwortlichen sind heute nicht mehr in Amt und Würden. Jetzt sind wir alle gefordert, die offenen Baustellen im wahrsten Sinne des Wortes gemeinsam anzugehen.

Wir wissen, dass die anstehenden Entscheidungen schwierig sind und dass sie Geld und Kraft kosten werden. Aber wir wissen auch, dass unsere Kinder und ihre Zukunft es wert wären.

DIE HARKE berichtete in ihrer Ausgaben von heute über den Stand der Erweiterung der FES. Und das war kein Aprilscherz.

Die nächste öffentliche Sitzung des Bauausschusses findet am Donnerstag, 3. April 2025, um 17:00 Uhr im Feuerwehrhaus Nienburg, Berliner Ring 1, statt.

Wir freuen uns über interessierte Gäste und Zuhörerinnen und Zuhörer.

Zeitungsbericht: DIE HARKE vom 1.4.2025/ Titelfoto: Canva